Sonntag, 09. August 2015, 08:45 Uhr
Indigene fordern Anerkennung ihrer Territorien
Am heutigen Tag der indigenen Völker fordern Ureinwohner aus dem Regenwald Amazoniens die rechtliche Anerkennung und den Schutz ihrer Gebiete. Von den 2,4 Millionen Quadratkilometern indigener Territorien im amazonischen Regenwald müssten noch eine Million Quadratkilometer anerkannt werden. Die Gebiete seien nicht nur die Heimat vieler Bevölkerungsgruppen, sondern spielten im Kampf gegen den Klimawandel eine Schlüsselrolle, heißt es in einer Mitteilung des Klima-Bündnisses der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder, das die Forderungen unterstützt.Angehörige des Yagua-Stamms im Regenwald Amazoniens (Foto: Chany Crystal/flickr.com)
Bereits auf der UN-Klimakonferenz 2011 im südafrikanischen Durban hatte der Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens COICA die Einrichtung einer Alternative zum umstrittenen UN-Waldschutzmechanismus REDD+ gefordert und seitdem bei allen Klimakonferenzen entsprechende Vorschläge vorgelegt. Auf der Konferenz 2014 im peruanischen Lima untermauerten die Indigenen ihr Konzept mit einer Studie. Das unter dem Namen REDD+ Indígena Amazônico, kurz RIA, firmierende Schutzprogramm beinhaltet vor allem die rechtliche Anerkennung indigener Territorien. "Wir haben seit Jahrtausenden nachhaltige Waldwirtschaft betrieben – helft uns, dies weiterhin zu tun und dabei die Erde zu retten", sagte COICA-Vertreter Jorge Furagaro anlässlich des Tags der indigenen Völker.
Studien belegen, dass Waldrechte für lokale Gemeinschaften weitaus mehr für den Klimaschutz bringen als staatliche oder private Kontrollsysteme. Die Gemeinschaften bewirtschaften die Wälder in der Regel nachhaltig, schonen die Gewässer und bewahren die Artenvielfalt. In Entwicklungsländern sind nach Schätzungen des World Resources Institute mindestens fünf Millionen Quadratkilometer Wald in der Hand lokaler Gemeinschaften. Der Wald speichert knapp 40 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Ein Teil dieser Gebiete ist durch Erdölförderung, den Abbbau von Rohstoffen, die Agrarindustrie sowie den Bau von Straßen bedroht.
klimaretter.info/em
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